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Sonntag, 10. Oktober 2010

Deutschland im Jugendwahn?

Die WM 2010 hat es gezeigt: Deutschland mit dem zweitjüngsten Kader der Fußball-Weltmeisterschaft setzt vorrangig auf junge, talentierte Spieler. Auf Erfahrung wird größtenteils nicht mehr viel Wert gelegt. Frings wurde gnadenlos aussortiert und Ballack hat es heute schwer, wieder zurückzukommen.

Hat dieser Jugendwahn Zukunft? Spieler wie Holtby (Mainz), Schürrle (Mainz), Götze (Dortmund) werden von den Medien quasi in die Nationalmannschaft berufen. Doch wer muss dafür weichen? Friedrich, Lahm, Schweinsteiger gehören schon zu den "Alten" im Team. Führt das ganze so weit, dass Profis ihre Karriere früher als erwartet beenden (müssen)? Auf einen erfahrenen Ballack kann man heute nach der Meinung der meisten Deutschen verzichten, doch wer soll das Team zusammen halten? Natürlich haben Spieler wie Schweinsteiger das Potenzial dazu, aber was passieren kann, wenn das Team schwach spielt wie im Finale gegen Spanien hat man gesehen. Keiner war in der Lage Akzente zu setzen und das Heft in die Hand zu nehmen.
Ein Spieler wie Christian Schulz wird nie mehr zum Stammpersonal der Nationalmannschaft gehören, möge er noch so gut spielen, bei einem noch so guten Verein. Mit seinen 27 Jahren und wenigen Länderspielerfahrungen wird er nicht die Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommen wie ein Holtby schon mit 20 Jahren. Dass dieser sich aber bei Schalke und auch bei Bochum nicht durchsetzen konnte, wird nicht beachtet. 7 gute bis sehr gute Spiele in der Bundesliga reichen also aus, um in den Kreis der Nationalmannschaft zu kommen.
Ein Spieler wie Frings der praktisch konstant seine Leistung bringt wird hingegen völlig missachtet.

Bei der WM 2010 ging das System mit jungen hungrigen Spielern auf, aber ist es tatsächlich das System der Zukunft?

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